Laxten wurde 1490 das erste Mal erwähnt, als eine „Swaneke to Laxten“ auf den Schultenhof in Biene einheiratete. 1549 erscheint „Laxsten“ neben Altenlingen, Biene, Holthausen und Estringen als eine der fünf Bauerschaften des Kirchspiels Lingen. Die „Beschrivinge“ (1555-1592) nennt für Laxten 21 Hofstellen. Vier dieser Höfe werden später die Bauerschaft Brockhausen bilden. Wie schon bei Brögbern ist auch bei Laxten nicht von einem allzu hohen Alter auszugehen. Als Vollerben existierten lediglich die Höfe Böhmer, Lübbers und der bereits geteilte Hof Enenhuis. Das auf einer Grenzkarte von 1569 vermerkte „HansenHauß“ – der spätere Hof Menger – markierte die Grenze zur Bauerschaft Darme.
Mit wachsender Einwohnerschaft stieg der Bedarf an Weidefläche. So kam es 1630/33 zu einem Streit mit der Stadt Lingen. Laxten beanspruchte seit einiger Zeit das Recht, die Pferde zum Weiden in den Ochsenbruch zu treiben, Lingen hingegen bezweifelte, dass Laxten jenseits des Mühlenbaches derartige Rechte habe. Schließlich konnte Laxten den Streit für sich entscheiden.
Der Schützenverein Laxten führt sich auf das Jahr 1801 zurück. Bestand im 18. Jahrhundert lediglich eine Winkelschule, entstand 1816/17 eine Nebenschule für Kinder bis zehn Jahren. 1857 folgte ein neues Schulhaus an der Schulstraße, 1894 eine Lehrerwohnung. 1956 wurde der Grundstein für einen erneuten Neubau gelegt.
Anfangs gab es lediglich zwei gewerbliche Betriebe in Laxten: eine Wassermühle, die sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen lässt, 1856 vom Bauern Böhmer gekauft wurde und 1977 beim Bau des Nordrings abgebrochen wurde, und eine Brennerei auf dem Hof Menger, die bereits 1857 wieder einging. 1895 wurde ein Molkereigebäude errichtet. Ende der 1920er Jahre entstand am Hessenweg ein städtischer Flugplatz. Größter Betrieb war nunmehr die 1895 von Lingen nach Laxten umgesiedelte Bürstenfabrik Niehaus & Richter. Die meisten ihrer rund 90 Beschäftigten waren Gefangene der Lingener Strafanstalt. 1936 ging sie ein.
Dass Laxten im 19. Jahrhundert dennoch einen Aufschwung erlebte, verdankete es maßgeblich dem Eisenbahnanschluss. Zum Bau der Eisenbahn wurde Kies benötigt, der am Laxtener Kiesberg abgebaut und mit einer eigens angelegten Feldbahn („Kiesbahn“) abtransportiert wurde. Vor allem aber siedelten sich viele Arbeiter des Eisenbahn-Ausbesserungswerkes in Laxten an, Arbeiterwohnungen hinter dem Ausbesserungswerk ließen Lingen und Laxten zunehmend zusammenwachsen. Im Laufe des Jahrhunderts vervierfachte sich die Einwohnerzahl, und so avancierte Laxten zur bevölkerungsreichsten Bauerschaft des Kirchspiels Lingen. Offenbar um der Gründung eines sozialdemokratischen Arbeitersportvereins zuvorzukommen, gründete sich 1919 ein katholischer Sportverein, der heutige SV Olympia Lingen-Laxten. Allgemein konnten die Sozialdemokraten in Laxten vereinsmäßig nicht Fuß fassen und orientierten sich stattdessen nach Lingen.
Hatten sich auch die Laxtener Katholiken bisher nach Lingen orientiert, kaufte man 1930 ein Grundstück zum Bau einer eigenen Kirche. Angesichts finanzieller Schwierigkeiten begannen die Bauarbeiten aber erst 1935. Eingeweiht wurde die Josefskirche schließlich 1937. Im Sommer 1940 wurde bei Gastwirt Klaas ein Lager für französische Kriegsgefangene eingerichtet, die tagsüber auf den Höfen arbeiten mussten. Bei Bombenabwürfen am 21. Februar 1945 starben sechs Menschen. Am 6. April – nach der Einnahme Lingens – rückten die Engländer unter starker Gegenwehr nach Laxten vor, bis der deutsche Widerstand gegen Mittag gebrochen war. Bei der Einnahme wurde rund die Hälfte aller Gebäude beschädigt, neun Einwohner starben. Zusammen mit den Gefallenen an der Front hatte Laxten über hundert Tote zu beklagen.
Angesichts der Kriegszerstörungen und dem Zuzug von Flüchtlingen und Vertriebenen gehörte zu den vorherrschenden Aufgaben die Beseitigung der Wohnungsnot. Neue Siedlungen entstanden, so etwa am Kiesberg oder am späteren Silvesterplatz. Mehr und mehr wandelte sich Laxten nun zu einer Wohngemeinde für in Lingen Beschäftigte. 1966 wurden Flächen angekauft, auf denen bis 1968 der Wohnpark Gauerbach entstand, so benannt nach dem etwa parallel entstehenden Industriepark Süd in Darme. In der Folge wurde er mehrfach erweitert. Nördlich des Wohnparks führte der ab 1976 zum Bau der Umgehungsstraße erforderliche Sandabbau zur Entstehung des Dieksees, an dem seit 1994 eine Jugendherberge besteht. 1966 wurde von Franziskanerinnen aus Thuine in Laxten ein Kindergärtnerinnenseminar eingerichtet, dass sich zu einer Fachschule für Sozialpädagogik und Heilpädagogik entwickelte. Daneben entstand 1967 eine Abteilung des Thuiner Mädchengymnasiums, die sich 1976 auch für Jungen öffnete und den Namen Franziskusgymnasium erhielt. Unterstützt von den Thuiner Franziskanerinnen gründete der Verein „Kinderhilfe Lingen“ in Laxten einen Hort für behindete Kinder und legte damit den Grundstein für das spätere Christophoruswerk. Östlich von Fachschule und Christophoruswerk eröffnete 1994 die Hedon-Klinik.
Deutlich kleiner und auch jünger als Laxten ist Brockhausen. Erstmals erwähnt wird der Name 1549. Demnach besaß der Landesherr ein großes Erbe, genannt „de hoff de Braeckhuysen“, das über einen ansehnlichen Baumbestand verfügte. Der Siedlungskern von Brockhausen war also ähnlich wie in Brögbern ein Vorwerk des Landesherrn. Erst 1684 erscheint Brockhausen als eigene Bauerschaft. Die Einwohnerzahl blieb sehr begrenzt. Nichtsdestotrotz entwickelte sich ein eigener Schützenverein, der seine Anfänge auf das Jahr 1804 zurückführt. Gingen die Brockhausener Kinder zunächst in Brögbern zur Schule, entstand 1921 eine Notschule im Hause des Hofbesitzers Brock, bis 1923/24 ein Schulgebäude errichtet wurde. Im Zweiten Weltkrieg bezogen die Brockhausener Bauern Kriegsgefangene aus dem Lager in Laxten, bis diese 1941 direkt auf dem Hof Brockhausen untergebracht wurden. Am 6. April 1945 rollten die ersten britischen Panzer durch den Ort.
Anfängliche Bestrebungen des Landkreises, Brockhausen der Samtgemeinde Baccum zuzuschlagen, stießen in Brockhausen auf Ablehnung. Stattdessen schlossen sich Brockhausen und Laxten im Juli 1965 zu einer Samtgemeinde zusammen. 1968 nahm Laxten Gespräche über einen Zusammenschlusss mit der Stadt Lingen auf. Brockhausen wollte nicht abseits stehen und beteiligte sich bald ebenfalls an den Verhandlungen. Der Zusammenschluss wurde schließlich zum 1. Januar 1970 vollzogen.
Quellen und Literatur: