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Lingen: Frage nach Luisa hilft bei Belästigung

Niederschwelliges Hilfsangebot soll in der Lingener Gastronomie eingeführt werden
Unterstützen das Projekt „Luisa ist hier“ in Lingen (v.l.): Marko Schnitker (Lingen Wirtschaft und Tourismus), Hiltrud Frese (Präventionsteam Polizei), Monika Olthaus-Göbel (Frauenschutzhaus, SkF), Angelika Roelofs (Gleichstellungsbüro Stadt Lingen), Frank Wesendrup (Jugendschutz Stadt Lingen) und Eva Forsting (Kinderschutzbund/Beratungsstelle Logo).

Immer wieder werden insbesondere Frauen im lautstarken Gewühl des eigentlich harmlosen Nachtlebens zu Opfern von Belästigungen oder sexualisierter Gewalt. Betroffene berichten nicht selten, dass ein Ausweg aus einer bedrohlich wirkenden oder tatsächlich bedrohlichen Situation insbesondere in gut gefüllten Kneipen, Clubs, Discotheken oder Großveranstaltungen nicht immer möglich ist. Hier setzt die Kampagne „Ist Luisa hier“ an, die die Lingener Gleichstellungsbeauftragte Angelika Roelofs gemeinsam mit der Lingen Wirtschaft + Tourismus GmbH auf den Weg bringen will. Hier setzt die Kampagne „Ist Luisa hier“ an, die die Lingener Gleichstellungsbeauftragte Angelika Roelofs gemeinsam mit dem Jugendschutz der Stadt Lingen, dem Präventionsteam der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, dem Frauenschutzhaus, dem Kinderschutzbund und der Lingen Wirtschaft + Tourismus GmbH auf den Weg bringen will.

„Luisa ist ein Hilfsangebot für Frauen in der Partyszene, die aus einer unangenehmen Situation heraus möchten“, beschreibt Roelofs das Konzept. „Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sich Frauen ans Personal wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Dabei entscheidet die betroffene Frau selbst, welche Hilfemöglichkeit sie in Anspruch nehmen will, z.B. das Angebot, die Frau in einen anderen Raum zu begleiten, ein Taxi zu bestellen oder Freunde/Freundinnen zu benachrichtigen.

Ansprechpersonen für Frauen, die sich belästigt fühlen, sind dabei das Thekenpersonal in den Lingener Kneipen, Clubs und Diskotheken. „Gerne unterstützen wir die Aktion und Koordinieren zum Beispiel Schulungen für das Gastro-Personal, so LWT-Geschäftsführer Jan Koormann. In den kommenden Wochen und Monaten soll das Konzept der Gastronomie nähergebracht werden. Künftig sind dann Kneipen, Clubs und Diskotheke an Plakaten und Aufklebern erkennbar, in denen nach Luisa gefragt werden kann. Denn, da sind sich Roelofs und Koormann einig, im eigentlich friedlichen Lingener Nachtleben sollen sich alle Besucherinnen und Besucher zu jeder Zeit so frei und sicher wie möglich fühlen. Durch das Projekt soll das Thema sexualisierter Übergriffe stärker in der Öffentlichkeit diskutiert und zum Thema gemacht werden, ähnlich wie beim Projekt „Catcalling“. Dadurch erhofft sich der Arbeitskreis, dass Belästigungen vermieden werden.

Interessiere Unternehmen und Einrichtungen, die am Projekt teilnehmen wollen, können sich gerne an das Gleichstellungsbüro der Stadt Lingen wenden:

Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lingen, Angelika Roelofs
Neuen Straße 3a  |  49808 Lingen
Telefon +49 591 9144-391  |  Mail: a.roelofs@lingen.de



Artikeldatum: 30. Oktober 2022
Fotos v.o.n.u.: k.A.