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Unboxing Ökotopia

Lingener Theaterpädagogikstudierende veranstalten Diskursfestival
Zur Festivaleröffnung warf der performative Vortrag Denkraum der Utopien - eine Performance der Wissenschaften einen philosophischen Blick auf ein verändertes Mensch-Umwelt-Verhältnis.

Bereits zum zweiten Mal präsentierte der Campus Lingen der Hochschule Osnabrück kürzlich das Festivalformat „unboxing“. Unter dem Titel „unboxing: Ökotopia – Planet Zukunft Transformieren“ wurde in Diskussionen, künstlerischen Formaten und Workshops der Frage nach dem Verhältnis zwischen Menschen, Natur und Planet nachgegangen. Organisiert wurden die einzelnen Veranstaltungen von Studierenden des sechsten Semesters des Studiengangs Theaterpädagogik unter der Lehrbegleitung von Prof. Dr. Margarita Tsomou und David Gruschka. „Wir hatten in der Vorbereitung des Festivals mehrere Themenschwerpunkte zur Auswahl, haben uns allerdings recht schnell für die Klimakrise entschieden“, erklärt Nina Hecker, Mitglied des Organisationsteams, den thematischen Schwerpunkt des Festivals. „Das ist ein Thema, welches viele nicht mehr hören können oder wollen – und gerade deshalb müssen wir immer wieder darüber sprechen.“

Vielseitiges Festivalprogramm

Auftakt des Festivals war eine Stadtführung durch die Naturräume Lingens in Kooperation mit dem Naturschutzbund (NABU) Emsland Süd. Danach folgte ein medialer Kurzvortrag der Nachhaltigkeitsforscherin Lilith Kuhn sowie der Film „Progress vs. Sunsets“ der Künstlerin Melanie Bonajo, in welchem Kinder spielerisch zu Tierrechten und Ökologie befragt werden. Das diskursive Herzstück des Festivals stellten der Vortrag der Klimaaktivistin Tonny Nowshin zum Thema Klimagerechtigkeit sowie die darauffolgende Podiumsdiskussion „We need to grow UP“ dar.

Abgerundet wurde das Programm von zahlreichen Bildungsangeboten und Workshops sowie der interaktiven Installation „DOWN TO EARTH“ der Hildesheimer Performancegruppe edgarundallan im Burgtheater. Dabei hatten Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, durch verschiedene Atmosphären zu gehen und Klimaphänomene sinnlich wahrzunehmen. Den Abschluss des Festivals stellte die Solo-Performance „The Soft Act Of Killing“ der polnischen Künstlerin Agata Siniarska dar. „Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir so viele tolle Kooperationspartnerinnen und -partner sowie Künstlerinnen und -künstler finden konnten, die ihre Arbeit und Expertise mit uns geteilt haben“, freut sich Nina Hecker über das vielseitige Programm des Diskursfestivals.

Hybrides Veranstaltungsformat

Während die künstlerischen Darstellungen im Theater an der Wilhelmshöre vor Publikum stattfanden, wurden die Veranstaltungen gleichzeitig per Livestream übertragen und so für noch mehr Zuschauende zugänglich gemacht. Die analogen Angebote wurden zudem digital ergänzt, wie beispielsweise durch die Hörspiele der „AutoUtopistas“ oder der digitalen Performance „DURST“.

„Das Ziel des Diskursfestivals war es, Raum für Austausch zu bieten, Menschen miteinander ins Gespräch kommen zu lassen und neue Perspektiven zu entdecken. Wir wollten dazu anregen, die eigenen Denk- und Handlungsmuster zu hinterfragen und somit „Ökotopien“ zu spinnen. Ich denke, das ist uns sehr gut gelungen“, resümiert Hecker.



Artikeldatum: 2. July 2021
Fotos v.o.n.u.: Grüneberg