Der diesjährige Umweltpreis der Stadt Lingen geht an gleich vier Preisträger: an Ursula Hartmann, Familie Flanz, das Gymnasium Georgianum mit dem Projekt „Georgianum bewegt sich für den Umweltschutz“ und an den Aktionstag „Bramsche packt an“. „Damit wollen wir das Engagement ganz unterschiedlicher Gruppierungen berücksichtigen. Alle haben ein gemeinsames Ziel: Sie setzen sich dafür ein, Abfälle und Müll zu sammeln und unser Stadtbild, die Natur und die Landschaft sauber zu halten“, würdigte Oberbürgermeister Dieter Krone das außergewöhnliche, vorbildliche Engagement der Umweltpreisträger 2021. Dabei verwies er darauf, dass Umweltschutz bereits vor der Haustür beginne. Leider habe sich gerade in der Corona-Pandemie der Anteil an achtlos weggeworfenen Verpackungen drastisch gesteigert. Wie unterschiedlich das Engagement für eine saubere Umwelt aussehen kann, zeigen die vier Preisträger.
Einzelkämpferin im Einsatz für Umwelt- und Grundwasserschutz
Ursula Hartmann ist täglich für den Umweltschutz unterwegs. Stets mit dabei: ein Müllbeutel und eine Zange. Damit sammelt sie seit 2018 achtlos weggeworfene Zigarettenkippen und mittlerweile auch Müll jeder Art auf – zunächst vor der eigenen Haustür, inzwischen in der gesamten Stadt. Laut Oberbürgermeister Krone sei dies oft eine Sisyphusarbeit, die aber einen ernsten Hintergrund habe. Laut BUND vergiftet schon ein einziger weggeworfener Zigarettenstummel schätzungsweise 40 Liter Grundwasser. „Sie lassen sich nicht entmutigen und setzen sich unermüdlich für die Sauberkeit und den Grundwasserschutz in Lingen ein. Ihr Engagement ist ungewöhnlich und wahrlich vorbildlich“, betonte Krone.
Einer ganzen Familie liegt die Natur am Herzen
Familie Flanz steht stellvertretend für eine ganze Reihe Bürgerinnen und Bürger, die auch über die jährliche Müllsammelaktion hinaus aktiv ist. Zusammen mit ihren Töchtern Mariella und Romy sammelt Maike Flanz seit einiger Zeit Müll. „Ihre Motivation ist, dass Ihnen die Natur einfach sehr am Herzen liegt“, sagte Krone. Auf einem Instagram-Account macht Maike Flanz darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, sich um die Natur zu kümmern. „Sie posten z.B. Fotos von Ihren Müllsammel-Aktionen und zeigen damit: So einfach geht es. Jeder kann etwas bewirken. Es ist toll, dass auch Ihre beiden Töchter mit so viel Tatkraft dabei sind“, dankte Krone der Familie für ihren Einsatz.
Erfolgreiche Umwelt-Challenge des Gymnasiums Georgianum
20.076 Müllartikel hat auch hat auch das Gymnasium Georgianum gesammelt. Damit hat das Gymnasium im vergangenen Jahr erfolgreich die Umwelt-Challenge „Georgianum bewegt sich für den Umweltschutz“ gemeistert. Dabei ging es darum, gemeinsam 1.327 Kilometer für den Umweltschutz zu laufen und gleichzeitig Müll zu sammeln. Auf einer digitalen Pinnwand konnten die Schülerinnen und Schüler ihre gelaufenen Kilometer mit einem Foto und der Anzahl der gesammelten Müllartikel posten. „Durch diese Aktion, die während des Lockdowns stattfand, konnte zugleich das Wir-Gefühl der Schulgemeinschaft gestärkt werden“, hob Krone hervor. Insgesamt beteiligten sich über 120 Einzelpersonen sowie acht verschiedene Lerngruppen. Neben Schülern und Lehrern beteiligten sich auch Elternvertreter. Organisiert wurde die Challenge von Sandra Stockhorst, Cornelia Horas und Martin Glosemeyer. Die Idee dazu hatte Marlina Manriquez Windisch. „So viel körperlichen Einsatz für den Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung wollen wir zurecht mit dem Umweltpreis würdigen“, so Krone.
Beim Aktionstag gemeinsam die Nachbarschaft verschönert
Eine Aktion, die viele verschiedene Personen zusammenbrachte, wurde bereits im April 2019 mit dem „Aktionstag Bramsche packt an“ durchgeführt. Gemäß dem Motto „Gemeinsam etwas bewegen“ ging es darum, das Dorf zu verschönern. Alle 13 Nachbarschaftsgemeinschaften – die sogenannten Fastabende – beteiligten sich zeitgleich an der Aktion. 350 Bürgerinnen und Bürger waren aktiv und legten Wildblumenbeete an, stellten Insektenhotels auf, sammelten Müll oder besserten Wege aus. Organisiert wurde die Aktion von Christof Helming, Hermann Plagge, Frank Reiling, Johannes Nurmann und Josef Nöker. „In Bramsche haben alle an einem Strang gezogen und gemeinsam etwas für die Umwelt getan. Dieses gemeinschaftliche Engagement und der Einsatz sind absolut lobenswert“, zollte Krone der Aktion seinen Respekt.
Abschließend dankte er allen Preisträgern für ihren unermüdlichen Einsatz und überreichte ihnen Urkunden sowie Preisgelder.