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Theaterstück „Leg einfach auf“ am 21. November will sensibilisieren

Über 238.000 Euro durch Schockanrufe im Emsland und der Grafschaft Bentheim erbeutet
Präventionstheaterstück Leg einfach auf

„Hier spricht die Polizei, Ihre Tochter ist Verursacherin eines Verkehrsunfalls. Ein Kind ist dabei tödlich verunglückt.“ – mit solchen oder ähnlichen Worten beginnen Telefonate, die Teil einer besonders perfiden Betrugsmasche sind. Unter Schock setzen Täter ihre Opfer unter Druck und fordern hohe Geldsummen, angeblich zur Abwendung einer Haftstrafe. Viele Betroffene, vor allem ältere Menschen, verlieren dabei ihre Ersparnisse. Im Bereich der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim wurden laut Kriminalstatistik im Jahr 2023 insgesamt 177.326 Euro und im Jahr 2024 238.566 Euro durch diese und ähnliche Betrugsformen erbeutet. Die Maschen sind dabei vielfältig: vom sogenannten Schockanruf über den „Enkeltrick“ bis hin zu modernen KI-basierten Täuschungen.

Um diesen Taten entgegenzuwirken, hat sich die Seniorenvertretung der Stadt Lingen (Ems), die Stadt Lingen (Ems) sowie das Präventionsteam der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim zusammengeschlossen. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, ältere Menschen über die Gefahren von Telefonbetrug aufzuklären und sie zu sensibilisieren. Dazu wird am Freitag, den 21. November um 16 Uhr im Theater an der Wilhelmshöhe Lingen das Stück „Leg einfach auf!“ des renommierten Wolfgang-Borchert-Theaters Münster aufgeführt. Karten sind im Vorverkauf bei der Tourist Info (Lingen Wirtschaft + Tourismus), Neue Straße 3a, zum Preis von 7,00 Euro erhältlich.

Das Stück, inszeniert von Intendantin Tanja Weidner und verfasst von Felix J. Mohr, thematisiert auf humorvolle, aber zugleich eindringliche Weise die Mechanismen von Telefonbetrug, den „Enkeltrick“ und die Gefahren künstlicher Intelligenz im Bereich der Täuschung. Autor Jürgen Lorenzen hat das Stück aktuell überarbeitet und um neue Aspekte des KI-Betrugs erweitert. Entstanden ist ein spannendes und zugleich lehrreiches Bühnenformat: Betrugsaufklärung mit Theatermitteln.

Im Anschluss an die etwa 70-minütige Aufführung findet eine Podiumsdiskussion statt, an der neben Vertreterinnen und Vertretern der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim auch Stadträtin Katrin Möllenkamp sowie die Theaterintendantin Tanja Weidner teilnehmen. Moderiert wird die Runde von Marko Schnitker, Geschäftsführer der Ems-Vechte-Welle. Diskussionsteilnehmende sind Kriminaldirektor Martin Lammers, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, Hiltrud Frese, Präventionsbeamtin und Opferschutzbeauftragte, Martina Lübbers, Beauftragte für Betrugsprävention der Sparkasse Emsland, Stadträtin Katrin Möllenkamp, Stadt Lingen (Ems) und Tanja Weidner, Intendantin Wolfgang-Borchert-Theater

Ziel der Veranstaltung ist es, Betroffene, Angehörige und Interessierte gleichermaßen zu sensibilisieren. Die Podiumsdiskussion gibt praktische Verhaltenstipps und informiert, wie man sich bei verdächtigen Anrufen richtig verhält.

„Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Betrugsprävention ist die Aufklärung“, betonen die Veranstalter. „Wir möchten Mut machen, sensibilisieren und das Bewusstsein dafür schärfen, wie wichtig es ist, kritisch zu bleiben und im Zweifel aufzulegen.“

Wer glaubt, Opfer eines Telefonbetrugs geworden zu sein, sollte sich umgehend an die Polizei wenden. Nur gemeinsam – durch Aufklärung, Wachsamkeit und Solidarität – lässt sich diese Form der Kriminalität wirksam bekämpfen.



Artikeldatum: 13. November 2025
Fotos v.o.n.u.: © WOLFGANG BORCHERT THEATER