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Salt (Spanien): Feuer, Freunde und Festlichkeiten

Die Stadt Lingen und ihre Partnerstädte – fünf Länder, fünf Geschichten, eine Gemeinschaft
Ortsbrandmeister Thomas Schmidt und Martin Lüken erinnern sich noch gerne an den Besuch der „Diables d’en Pere Botero“ – der „Feuerteufel“ von Salt.

Mit fünf europäischen Städten führt die Stadt Lingen seit vielen Jahren in enger Verbundenheit Städtepartnerschaften. Darunter Elbeuf sur Seine in Frankreich, Burton upon Trent in England, Bielawa in Polen, Marienberg in Deutschland und Salt in Spanien. So individuell wie die Länder und Städte selber sind auch die Geschichten über die jahrelangen Freundschaften ihrer Bewohner untereinander.

Direkt am Fluss Ter liegt die Stadt Salt in der autonomen Region Katalonien im Nordosten Spaniens. Die Partnerstadt mit der größten Entfernung von 1460 Kilometern tauschte am 30. Januar 1998 die Urkunden mit Lingen. Trotz der großen räumlichen Distanz gibt es zwischen den beiden Städten und vor allem ihren Bürgerinnen und Bürgern mehr Parallelen, als man zunächst vermuten mag.

Es ist wohl ein Geheimrezept, das in jedem Land und in jeder Kultur wirkt. Man nehme einen großen Becher Gemeinschaft. Jeweils einen Esslöffel von gutem Essen und Trinken. Und nicht zuletzt eine Handvoll Spaß. Diese Mischung ergibt in den meisten Fällen ein rauschendes Fest, in dem Menschen aufeinander zugehen, ausgelassen den Moment leben und Freundschaften entstehen, die teils ein Leben lang halten. Auch über Landesgrenzen hinaus.

Wenn Teufel mit dem Feuer spielen

Gelungen ist diese Mischung in jedem Fall bei der 150-Jahr-Feier der Freiwilligen Feuerwehr in Lingen im Jahr 2016. So sehr, dass auf die Gesichter von Ortsbrandmeister Thomas Schmidt und Martin Lüken, Mitglied der Feuerwehr, noch heute ein Lächeln tritt, wenn sie an die vier besonderen Tage im Rahmen der damaligen Festlichkeiten denken. Angereist waren dafür nämlich nicht etwa nur lokale Kolleginnen und Kollegen, sondern ebenfalls Gäste aus den fünf Partnerstädten Lingen. So auch die „Diables d’en Pere Botero“ – die „Feuerteufel“ von Salt.

„Die Darbietung der Katalanen war ein riesen Highlight“, weiß der Ortsbrandmeister noch heute. Eine Show aus Feuer, Funken und Musik, eben Können auf höchstem Niveau habe alle Lingener bei verschiedenen Anlässen begeistert. Besonders am Abend vor Abreise der Delegationen.

Aus Fremden werden Freunde

Nach dem offiziellen Teil, bestehend aus Ausstellungen und Umzügen, versammelten sich Mitglieder der Feuerwehr und die Gäste aus den Partnerstädten auf dem Gelände der Blauröcke. „Alle sind sich nähergekommen. Im Verlauf des Abends haben die Feuerteufel unsere Kameradinnen und Kameraden in das Trommeln und Feuerspucken eingewiesen. Es war unvergesslich“, betont Schmidt. Verständigt habe man sich so gut es geht auf Englisch. Doch an so einem Abend in Gemeinschaft benötige man ohnehin nur wenig Worte. „Die natürliche Distanz, die man am Anfang noch hat, löst sich im weiteren Kennenlernen einfach in Luft auf. Es ist so, als würde man sich schon lange kennen“.

Unheimlich herzlich hat auch Martin Lüken die gemeinsame Zeit empfunden, während er sich um die Betreuung der internationalen Besucher gekümmert hat. „Als ich die Katalanen zurück zum Flughafen nach Düsseldorf gebracht habe, haben wir uns alle in den Armen gelegen“. Nach Ende der Corona-Zeit, da sind sich Martin Lüken und Thomas Schmidt sicher, wird es einen Gegenbesuch geben. Hoffentlich dann wieder nach altbewährtem Rezept.



Artikeldatum: 15. January 2021
Fotos v.o.n.u.: Stadt Lingen, Martin Lüken, Martin Lüken, Martin Lüken, Martin Lüken, Martin Lüken, Martin Lüken, Martin Lüken