Die umfassend sanierte Kivelings- und Kirchstraße sowie der neu gestaltete Platz der Marketenderinnen wurden vergangene Woche im Rahmen eines Straßenfestes mit den Anliegern offiziell eröffnet. Oberbürgermeister Dieter Krone enthüllte gemeinsam mit den Kivelingen und Marketenderinnen das neue Schild sowie die Bronzestatue, die das Engagement der Frauen im Traditionsverein würdigt. Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft sowie viele Lingenerinnen und Lingener nahmen an der Veranstaltung teil.
„Die Kivelingsstraße ist weit mehr als eine einfache Straße – sie ist ein Stück Lingener Geschichte und ein bedeutender Eingang zur Innenstadt“, sagte Oberbürgermeister Krone bei der Eröffnung. „Mit der heutigen Neugestaltung verbinden wir Vergangenheit und Zukunft auf gelungene Weise.“
Die Neugestaltung der Straße ist Teil des Städtebauförderprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – lebenswerte Quartiere gestalten“. Seit 2020 investiert die Stadt Lingen insgesamt rund 9,3 Millionen Euro in verschiedene Maßnahmen zur Aufwertung der Innenstadt. Für die Kivelingsstraße wurden rund 1,4 Millionen Euro verwendet, die benachbarte Kirchstraße wurde für etwa 1,3 Millionen Euro neugestaltet.
Das Konzept stammt vom Dresdner Büro r+b Landschaftsarchitektur. Ziel war es, einen städtischen Raum zu schaffen, der zum Verweilen einlädt und zugleich funktional bleibt. Neue Pflanzinseln mit Sitzmöglichkeiten, moderne Fahrradabstellplätze und ein beruhigter Straßenraum verbessern die Aufenthaltsqualität deutlich. Die Einbahnstraßenregelung bleibt bestehen und ermöglicht weiterhin Anlieferverkehr – bei gleichzeitig mehr Raum für den Fußverkehr und die angrenzenden Geschäfte.
Ein besonderer Höhepunkt der Eröffnung war die Einweihung des Platzes der Marketenderinnen. Die Platzfläche im Abschnitt zwischen Kirchstraße und Großer Straße würdigt das jahrzehntelange Engagement der Frauen, die den Bürgersöhne-Aufzug „Die Kivelinge“ mitgestalten und begleiten. Viele von ihnen engagieren sich aus familiärer oder freundschaftlicher Verbundenheit mit den Kivelingen – oft über viele Jahre hinweg.
Mit der von den Kivelingen gestifteten Bronzestatue setzt die Stadt ein sichtbares Zeichen für das weibliche Engagement. Die Figur ergänzt symbolisch die Landsknechtstatue am Emslandmuseum. „So entsteht ein Gleichgewicht zwischen Kiveling und Marketenderin – und ein Ort, der Geschichte sichtbar macht“, so Krone.
Die Stadt Lingen dankt allen beteiligten Unternehmen, dem Planungsbüro, dem städtischen Bauhof, den Anwohnerinnen und Anwohnern für ihre Geduld sowie den Fördermittelgebern. Mit der Fertigstellung der Kivelingsstraße ist ein zentraler Baustein zur Aufwertung der Innenstadt abgeschlossen. Die Stadt rechnet mit einer nachhaltigen Belebung des Quartiers – für Bürgerinnen und Bürger, den Handel und die zahlreichen Besucherinnen und Besucher.