Neue Gäste für Flusskreuzfahrten auf der Ems zu gewinnen, ist das große Ziel der drei Städte Emden, Lingen und Papenburg. Darum haben sich die drei Ems-Anrainer nun zum Projekt „Flusskontor Ems“ zusammengetan, für das es obendrein noch Fördermittel der NBank in Hannover gibt. In dieser Woche wurde das Projekt nun im historischen Rummel in Emden vorgestellt. „Wir sind froh, dass diese Zusammenarbeit klappt und, dass es nun losgehen kann“, sagte Emdens Oberbürgermeister Tim Kruithoff bei der Begrüßung. „Wir sind davon überzeugt, dass der Flusskreuzfahrtmarkt ein Wachstumsmarkt ist. Daran wollen wir teilhaben.“ Schon jetzt gebe es immer wieder Anläufe von Flusskreuzfahrtschiffen in den drei Städten, allerdings noch auf niedrigem Niveau. „Das wollen wir mit dem Projekt Flusskontor pushen“, so Kruithoff.
Auch der Lingener Oberbürgermeister Dieter Krone stieß in dieses Horn: „Unsere Städte sind bereits jetzt attraktiv für diese Art des Reisens. Man kann in wenigen Minuten von den Anlegern in die Innenstädte und dort Kunst und Kultur erleben, Essen und Trinken.“ Auch wenn dies in der aktuellen Situation nur sehr eingeschränkt möglich sei, denke man langfristig, so Krone. „Dabei ist wichtig, dass die Flusskreuzfahrtbranche die Corona-Situation sehr gut im Griff hat“, ergänzte Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft. „Viele Schiffe fahren mit Hygienekonzepten mit hohen Auslastungen. Das stimmt uns optimistisch.“ Grund sei dafür, dass auf den rund 80 bis 110 Meter langen Schiffen in der Regel nur zwischen 100 bis 200 Gäste mitfahren. „Das ist gerade jetzt für viele Touristen eine willkommene Alternative zum Beispiel zu Hochseekreuzfahrten oder Reisen mit dem Bus“, sagte Dieter Krone. Mit dem „Flusskontor Ems“ soll nun den Reedereien und Reiseveranstalter das Fahrgebiet der Ems nähergebracht werden.
„Hier spielt auch der Klimawandel eine Rolle“, sagt Flusskontor-Projektleiter Dennis Hillmer. Er ist als Touristikkaufmann und langjähriger Organisator von Flusskreuzfahrten bestens im Thema. „Die klassischen Fahrgebiete wie Rhein, Mosel, Donau oder Elbe haben immer mehr mit Niedrigwasser oder extremen Hochwassern zu kämpfen. Dadurch liegen viele Flusskreuzfahrtschiffe an der Pier und können nicht fahren“, weiß Hillmer zu berichten. Die Ems sei als Fahrgebiet hingegen perfekt geeignet, da es im Fluss stets ausreichend Wasser gebe und der Wasserstand durch das Sperrwerk bei Gandersum auch reguliert werden kann. „Außerdem haben wir nun mit den beteiligten Städten richtige Schätzchen, die viele Touristen gerne für sich entdecken.“ Bereits in der Vergangenheit hatten darum verschiedentlich Flusskreuzfahrtschiffe die Städte angefahren.