Eine Woche lang, vom 27. Juni bis zum 4. Juli, kamen beim Welt-Kindertheater-Fest (WKT) 15 internationale Kinder-Theater-Ensembles an der Wilhelmshöhe in Lingen zusammen, um für und miteinander Theater zu spielen. Die Gruppen feierten die gemeinsame Leidenschaft für das Theater und zogen mit ihren unterschiedlichen Produktionen die Zuschauer in ihren Bann.
„It’s About Us!“ – „Es geht um uns!“ Mit diesem fast trotzigen Motto war das 16. Welt-Kindertheater-Fest angetreten. Auch nach siebenjähriger Pause fand das WKT in Lingen wieder offene Ohren und Türen vor. „Die vielfältige Unterstützung, aber auch das friedvolle Miteinander und der gemeinsame Wille aller Beteiligten, ein tolles, qualitativ hochwertiges Festival zu gestalten – das ist beeindruckend und wir sind sehr dankbar dafür“, so Nils Hanraets, der künstlerische Leiter des WKT. Ein Sturm zwang zwar zu einer Pause und zur Sperrung der Aktivitäten im Festival-Park, doch alle Gruppen konnten ihre Beiträge mindestens einmal, manche auch zweimal aufführen. Gastspiele in Papenburg und Nordhorn, die Kooperation mit einer Papenburger Schule sowie weitere Aufführungen und Konzerte auf der Open-Air-Bühne unterstrichen mit hoher Veranstaltungsdichte den Anspruch des WKT.
Zu etwas Besonderem machen das WKT seit der Gründung 1990 nicht allein die Teilnehmer mit ihren Produktionen, sondern auch die Gesamtheit der an dem Festival beteiligten Menschen. „Es war ein tolles Welt-Kindertheater-Fest und das vor allem dank der Unterstützung aller Ehrenamtlichen“ hebt Oberbürgermeister Dieter Krone deren Einsatz hervor. Viele helfende Hände im Vorfeld und insbesondere während des Festivals standen unermüdlich bereit. Gastfamilien hatten Kinder aufgenommen und meisterten etwaige Sprachbarrieren. Unternehmen und Stiftungen beteiligten sich an diesem einzigartigen Theater-Fest. Nicht zuletzt unterstützte die Stadt Lingen personell und auch finanziell.
Das Theater als gemeinsame Sprache baut Brücken und schafft Verbindungen, die über den Tag hinaus andauern. Einige der Gruppen kamen zum wiederholten Male nach Lingen, aber auch Betreuende kannten sich in der Stadt schon aus. Insbesondere die Workshops für die Gäste und der Festivalpark mit seinen Angeboten ermöglichten den Austausch untereinander. „Man fühlt sich hier in Lingen so gut aufgehoben“, lobt auch der Präsident des Welt-Amateurtheater-Verbandes (AITA/IATA), Alyd Rhys-Jones aus Wales, das Festival.
Eine wichtige Rolle spielte auch dieses Mal der Aspekt der Partizipation: Die Aufführungen, die vielen weiteren Angebote im Park und auf der Open-Air Bühnen boten nicht nur Möglichkeiten der Beteiligung für viele regionale Kooperationspartner*innen, sondern richteten sich auch ganz gezielt an Gäste aus Lingen und den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim. Das schafft nicht nur Kontakt und Einbettung, sondern auch einen Rückhalt, eine Identifikation und eine einzigartige Atmosphäre.
„Die Weltlage ist so verworren, dass das Welt-Kindertheater-Fest wichtiger denn je ist! Die Verständigung, Begegnungen und das internationale Miteinander dieses Festivals sind beispielgebend! Auch deshalb freuen wir uns schon jetzt auf das kommende WKT in 2028“, so Nils Hanraets.