Das Forum Juden-Christen Altkreis Lingen lädt zum letzten Lehrhausabend in diesem Jahr ein. Feindschaft gegen jüdische Menschen ist mindestens so alt wie das Christentum, das sich von seiner Mutterreligion abgrenzen wollte. Der „moderne Antisemitismus“ (Hannah Arendt) ist jedoch eine Erfindung von deutschen Judenhassern, die sich im 19. Jahrhundert gegen zumeist assimilierte Jüdinnen und Juden richteten, die nach der „Emanzipation“ erfolgreich wurden und in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aufstiegen. Jüdische Bankiers, Unternehmer, Viehhändler, Ärzte und Juristen, AutorInnen, Zeitungsherausgeber und -redakteure oder Abgeordnete riefen Neid von Kreisen hervor, die glaubten, solche Positionen seien ihr angestammtes Recht. So entstand aus der christlichen Judenfeindschaft der rassistische Antisemitismus, den die Naziterroristen in der Schoa übersteigerten. Auch heutiger rechtsextremistischer, islamistischer oder israelbezogener Judenhass greift auf die Antisemiten – die sich selbst stolz so nannten – des 19. Jahrhunderts zurück. Deren Einfluss wird in Absicht und Wirkung vorgestellt. Die Veranstaltung mit dem Soziologen Dr. Friedhelm Wolski-Prenger findet am Mittwoch, dem 19. November 2025 um 19:30 im Emslandmuseum Lingen, Burgstraße 28B statt. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.