Sie sind hier: Startseite > Politik, Rathaus & Service > Aktuelles > Lingen aktuell
pfeil2

Christophorus-Werk weiht Wohngebäude im Emsauenpark ein

Selbstständig und mittendrin
Das neue Wohnhaus am Langschmidtsweg bietet 22 barrierefreie Appartements in direkter Nachbarschaft zu Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten im Lingener Stadtteil Reuschberge.

Nur wenige Tage nach dem neuen Quartiersbüro mit familienanaloger Wohngruppe in Spelle konnte das Christophorus-Werk nun auch das neue Wohngebäude im Lingener Emsauenpark einweihen. 22 barrierefreie Appartements bieten hier eine neue inklusive Form des Wohnens für Menschen mit Behinderung. Ziel des neuen Bundesteilhabegesetzes (BTHG) ist die Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung. ‚Selbstbestimmt statt Fürsorge‘ heißt der Leitsatz. „Es setzt neue Maßstäbe und Paradigmen, insbesondere beim Wohnen“, erklärte Geschäftsführer Georg Kruse bei der offiziellen Einweihung Anfang Oktober.

Und genau dies macht das neue Wohnkonzept im Emsauenpark möglich: Seit Juli wohnen 22 Menschen mit Behinderung in dem neuen Gebäude am Langschmidtsweg. Anders als im Wohnheim, in dem die meisten der Bewohnerinnen und -bewohner zuvor gelebt hatten, sind sie hier selbst Mieterinnen und Mieter einer eigenen Wohnung – mit eigenem Briefkasten und eigener Klingel. Vermieterin ist die Aloys und Brigitte Coppenrath-Stiftung.

Selbstbestimmung UND Fürsorge

Im ambulant betreuten Wohnen können Menschen mit Behinderung individuelle Assistenzleistungen des Christophorus-Werkes in Anspruch nehmen. Je nach Bedarf werden sie beim Einkauf, im Haushalt oder bei Geldangelegenheiten unterstützt.

Das ambulant betreute Wohnen richtete sich bisher eher an Menschen mit geringerem Assistenzbedarf. Neu am Wohnkonzept am Langschmidtsweg ist, dass darüber hinaus immer eine Betreuungskraft vor Ort ist, die rund um die Uhr für alle Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses als Ansprechpartner zur Verfügung steht. So können hier auch Menschen mit umfangreichem Unterstützungsbedarf relativ eigenständig leben, die früher nur in Wohnheimen eine bedarfsdeckende Betreuung erhalten haben.

Bei diesem Konzept handelt sich um ein gänzlich neues Wohnmodell und hat in Niedersachsen Pilotcharakter. „Wir als Christophorus-Werk möchten für die Menschen da sein uns sagen: ‚Selbstbestimmung UND Fürsorge‘“, so Kruse.

Inklusives Wohnen

Die Menschen wohnen in unmittelbarer Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und dem ‚Haus der Vereine‘, das verschiedene Freizeitmöglichkeiten bietet. „Sie fühlen sich hier wohl, selbstständiges Leben ist hier sichtbar“, freut sich Lingens Oberbürgermeister Dieter Krone.

Für Dr. Walter Höltermann, Vorstandsmitglied des Trägervereins des Christophorus-Werkes, ist die Umsetzung eine „Verwirklichung des christlichen Menschenbildes“. Denn alle Menschen seien gleich, egal, welche Fähigkeiten sie haben.

Georg Kruse dankte allen Beteiligten für die herausragende Zusammenarbeit: Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Christophorus-Werkes für die Erarbeitung und Umsetzung des Konzeptes sowie Architekt Paul Roosmann für das Einbringen seiner langjährigen Bauerfahrung aus dem Pflegebereich.
So wünschten Andreas Pache, Vorstand, und Peter Voß, Kuratoriumsmitglied der Aloys und Brigitte Coppenrath-Stiftung, „ein dichtes Dach, gutes Miteinander, Gesundheit und Wohlergehen“.

Die Einsegnung des Gebäudes übernahmen Pastor Paul-Gerhard Meißner von der Kreuzkirchengemeinde und Diakon Ulrich Lehmann von der Bonifatiusgemeinde. Sie wünschen sich das Wohnhaus am Langschmidtsweg als eine „gesegnete Stätte, an der sich alle entfalten können“.



Artikeldatum: 8. Oktober 2020
Fotos v.o.n.u.: Christophorus-Werk Lingen e.V., Christophorus-Werk Lingen e.V.