Im Stadtgebiet von Lingen sind mehrere Hundert archäologische Fundstellen, von zufälligen Einzelfunden bis hin zu großflächigen Fundstreuungen bekannt. Oberirdisch sichtbar sind nur ein sehr kleiner Teil dieser Denkmale, darunter vier Großsteingräber und zahlreiche Grabhügel. Für die archäologische Denkmalpflege steht der Erhalt der Bodendenkmale an erster Stelle.
Sollen archäologische Fundstellen überbaut werden, bleibt als letzte Möglichkeit aber oft nur eine fachgerechte Ausgrabung. Dazu muss die archäologische Situation von in Planung befindlichen Flächen möglichst frühzeitig abgeklärt werden. Ergebnis einer solchen Prüfung kann sein, das Probegrabungen, sogenannte Prospektionen, notwendig werden, die sich zu umfangreichen archäologischen Grabungen entwickeln können. Wer solche Untersuchungen durchführt oder wer gezielt nach Bodenfunden suchen möchte benötigt hierfür nach dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz eine Grabungs- bzw. Nachforschungsgenehmigung, die bei der unteren Denkmalschutzbehörde im Fachdienst Bauordnung und Denkmalpflege beantragt werden muss.
Nahezu kontinuierlich finden in Lingen archäologische Untersuchungen statt, über deren Ergebnisse die Stadtarchäologie durch Vorträge, Führungen und Veröffentlichungen informiert.
Die Stadt Lingen nimmt derzeit archäologische Grabungen am „Laxtener Esch“ nördlich der Frerener Straße vor. Diese sollen auf einer circa acht Hektar großen Fläche erfolgen. Die bisherigen Befunde der stichprobenartigen Untersuchungen, der so genannten „Prospektionen“, deuten auf Gräber und Siedlungsstrukturen insbesondere aus der Bronze- oder Eisenzeit hin. Ähnliche Anlagen waren bereits 2017 auf einer unmittelbar östlich anschließenden Fläche ausgegraben worden. Die Grabungen sollen die archäologischen Befunde und Funde sichern, bevor diese bei künftigen Baumaßnahmen unerkannt zerstört werden.