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veröffentlicht am 07.03.2018
Zeitungschronik - Lingen vor 100 Jahren
März 1918

5. März: „Schon der lange Heeresbericht vom Sonntag verursachte in seiner ungewöhnlichen Gestalt eine besondere Stimmung. Unser Lesefenster war bis in die späte Abendstunde dicht umstanden. Die Friedensnachricht konnte uns in Lingen infolge unserer Abgelegenheit von der großen Verkehrsstraße leider erst am Montag Morgen erreichen und zwar ersahen wir die Nachricht aus den großstädtischen Morgenblättern. (…) Trotzdem haben wir uns die ehrliche Freude über den erfolgten Friedensschluß mit Großrussland nicht nehmen lassen und nach und nach zeigten sich auch immer mehr Fahnen in den Straßen, bis gegen Mittag alles in schönstem Fahnenschmuck prangte.“ (LW)

7. März: „Dem Kolon Koppe in Wettrup ist für die Wiederergreifung 2 entwichener Kriegsgefangenen von dem Herrn kommandierenden General des stellv. Generalkommandos des 10. Armee Korps eine Belohnung von 5 Mk. und eine Ehrenurkunde ausgestellt worden. Der Landrat. Pantenburg.“ (LW)

13. März: „Altenlingen, 12. März. Heute nachmittag 3 Uhr brach auf unaufgeklärte Weise im Früke’schen Wohnhause Feuer aus. Durch die zufällige dienstliche Anwesenheit des im Orte die Invalidenkarten kontrollierenden Herrn Inspektors Lahmann aus Lingen (…) konnten die ersten notwendigen Rettungsarbeiten sofort aufgenommen werden. Herr Lahmann, der die erste Kunde vom Brande erhielt, traf das Haus schon im brennenden Zustande an. Er scheute sich nicht, in das brennende Zimmer einzudringen, um die notwendigen Sachen zu bergen, und dann unter Zuziehung weiterer Mithilfe fast sämtliches Mobiliar zu sichern. Nicht unerwähnt dürfte bleiben das tatkräftige Eingreifen von zwei russischen Gefangenen bei den Löscharbeiten.“ (LV)

16. März: „Man zeichnet vom 18. März bis 18. April 1918 mittags 1 Uhr die 8te Kriegsanleihe.“ (LV)
16. März: „Das Königlich-Preußische Kriegsministerium hat (…) zur Förderung der Hinterbliebenen-Fürsorge eine größere Anzahl der von unseren tapferen Truppen in den Kämpfen im Westen erbeuteten französischen Stahlhelme zum Vertriebe zur Verfügung gestellt. Es wird damit vielen die erwünschte Möglichkeit geboten, aus der dem Staate gehörigen Kriegsbeute ein hervorragend seltenes und bleibendes Andenken an den großen Weltkrieg zu erwerben (…). Der Preis eines Stahlhelm ist auf 25 Mk. festgesetzt. Jeder Käufer erhält eine Urkunde über den Ursprung und Erwerb des Beutestückes. (…) Der Landrat. Pantenburg. Der Magistrat. Meyer“ (LW)

23. März: „Um der zur Zeit bestehenden Wohnungsnot nach Möglichkeit abzuhelfen, ist eine Kommission gebildet mit der Aufgabe, Mietwohnungen im Stadtbezirke ausfindig zu machen, insbesondere auch zu diesem Zwecke mit den Hauseigentümern in Verbindung zu treten, damit Wohnungen und Wohnräume, welche zur Zeit nicht vermietet sind, vermietbar gemacht oder große Mietwohnungen zu kleineren Wohnungen für mehrere Familien zerlegt werden. (…) Der Magistrat.“ (LW)

Aus dem Lingener Volksboten (LV) und dem Lingenschen Wochenblatt (LW). Die Zeitungen sind einsehbar im Stadtarchiv Lingen, Baccumer Str. 22, 49808 Lingen (Ems). www.stadtarchiv-lingen.de
Fotos v.o.n.u.: Headerfoto Stadt Lingen (Ems), Stadtarchiv Lingen, Stadtarchiv Lingen, Stadtarchiv Lingen, Stadtarchiv Lingen, Stadtarchiv Lingen, Stadtarchiv Lingen