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Archäologen finden seltene „Schlitzgrube“

Profil durch den unteren Teil der „Schlitzgrube“

Seit Ende Juli laufen die Ausgrabungen am „Laxtener Esch“ durch das von der Stadt Lingen (Ems) beauftragte Fachbüro denkmal3D. Bislang konnten bereits rund 800 Befunde freilegt werden, die überwiegend zu einer Siedlung der Eisenzeit gehören. Neben Speichergebäuden und Abfallgruben zeichnen sich einige große Wohnhäuser in den Grabungsflächen ab. Auch ein sehr gut erhaltenes Urnengrab wurde bereits geborgen und der Verlauf eines mittelalterlichen Weges konnte mehrfach nachgewiesen werden.

Ein eher seltener Fund ist eine sogenannte „Schlitzgrube“. Dabei handelt es sich um eine ca. 4,45 m lange, oben ca. 2,00 m breite und 2,20 m tiefe Grube mit steilen Seitenwänden. Im unteren Bereich war die Grube nur ca. 0,50 m schmal und mit Holzbrettern ausgekleidet. Über die Funktion solcher Befunde herrscht bei den Fachleuten noch Unsicherheit. Manche sehen einen Zusammenhang mit Gerberei oder anderen handwerklichen Tätigkeiten, doch wird am häufigsten eine Interpretation als Fallgruben genannt. Wegen der sehr schmalen Form und den steilen Wänden der Grube soll es Tieren, hier wird vor allem an Hirschen gedacht, unmöglich gewesen sein, sich aus einer solchen Grube zu befreien.

Die Grabungen werden über den Winter fortgeführt. Mit weiteren spannenden Funden ist zu rechnen.



Fotos v.o.n.u.: Alexandre Wimlot, denkmal3D